Fortbildungsmodule

Schutz vor sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen


Die Fortbildungsangebote zum Thema sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen richten sich an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
von Kindertagesstätten (Kita) sowie der Jugendförderung (JuFö). Die Fortbildungen sollen sowohl im Präventions- als auch im Interventionsbereich Handlungssicherheit geben.

Die Fortbildungen sind für Mitarbeiter*innen im Landkreis Darmstadt-Dieburg kostenfrei. Aktuelle Fortbildungsangebote finden Sie hier.

Institutionen aus anderen Kommunen können sich an die Leitung der Beratungsstelle (siehe unten) wenden.

 

Präventionsmodul 1: Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen – Was kann die Einrichtung tun? (1/2 Tag)
Definition „sexualisierte Gewalt“
Auswirkungen von sexueller Gewalt auf Kinder und Jugendliche
Innerfamiliärer Missbrauch und die Folgen für das Familiensystem
wichtige Grundsätze der Fallbearbeitung in der Institution
Möglichkeiten der Prävention
Erfahrungen mit dem Thema im beruflichen Alltag

Erfahrungen mit Kooperationen mit andern Einrichtungen (z.B. Jugendamt, sozialpädagogische Familienhilfe, Beratungsstellen)


Präventionsmodul 2: Wie Institutionen Kinder und Jugendliche vor institutionellem Missbrauch schützen können?
Unterstützung bei der Erstellung eines Präventionskonzeptes (2 Tage)

Erstellung eines Krisenplans und Schutzkonzeptes (1. Tag)
Krisenmanagement beim Verdacht auf sexualisierte Gewalt:
Bildung eines Krisenteam (mit namentlicher Benennung)
Erstellung eines schriftlichen Krisenplans: Benennung der Aufgaben sowie der erforderlichen Handlungsschritte;
Benennung der Zuständigkeiten und anstehenden Aufgaben;
Benennung der einzubeziehenden Fachstellen
Verfahrensabläufe beim Verdacht auf sexuelle Gewalt nach § 8a SGB VIII
Informationen über die Sachlage und weiterer Schritte gegenüber Mitarbeitern und Eltern Fürsorgepflicht für Mitarbeiter
Nennung von Ansprechpersonen zur Beratung und Begleitung für betroffenen Eltern und Kindern /Jugendlichen
Führen eines Personalgesprächs / Konfrontationsgesprächs mit der Person, die unter Verdacht steht
Einschaltung der Strafverfolgungsbehörden
Umgang mit Presse und Öffentlichkeit
Vermutung wurde eindeutig widerlegt: Transparente Information über Entstehung der Vermutung und Ergebnisse des
Klärungsprozesses nach innen und außen;
Maßnahmen zur vollständigen Ausräumung des Verdachts

Kultur der Grenzachtung: Sicherer Orte für Mädchen und Jungen (2. Tag)
Vermittlung von Standards institutioneller Schutzfaktoren:
Leitbild der Einrichtung
Pädagogisches und sexualpädagogisches Konzept
Kinderrechte
Partizipation
Beschwerdemanagement
Personalgewinnung / Ablauf von Bewerbungsverfahren
Selbstverpflichtungserklärung
Fort- und Weiterbildung, Supervision
Dienstanweisungen

 

Präventionsmodul 3: Sexuelle Übergriffe durch Kinder (1 Tag)
Fachlicher Input „sexuelle Übergriffe“ unter Kindern: Was ist ein sexueller Übergriff?
Welche Handlungen gehören in den Bereich „Doktorspiele“?
Verfahrensabläufe bei Übergriffen unter Kindern
Erfahrungsaustausch zum Thema
Anwenden der Methode „Kollegiale Beratung“ anhand eines Fallbeispiel

 

Präventionsmodul 4: Sexualpädagogisches Konzept (3 Tage)

1. Sexualpädagogische Konzepte I – Grundlagenseminar:
Was muss ein Konzept beinhalten? (1. Tag)

Die Psychosexuelle Entwicklung von Kindern im Vorschulalter
Abgrenzung kindlicher und erwachsener Sexualität
Chancen einer umfassenden Sexualpädagogik
Was unterscheidet Doktorspiele von sexuellen Übergriffen?
Was ist in Fällen von sexuellen Übergriffen unter Kindern im Rahmen von § 8a SGB VIII zu tun?
Stärken von Kindern („Mein Körper gehört mir“, Nein-Sagen, Umgang mit Geheimnissen etc.)
Koedukative und geschlechtsspezifische Angebote
Kinderrechte, Partizipation
Grenzwahrender Umgang von pädagogischen Fachkräften mit Kindern

2.Sexualpädagogische Konzepte II – Aufbauseminar:
Erstellen eines sexualpädagogischen Konzeptes für die Institution - Zukunftskonferenz (2. Tag)

Selbstreflektion (persönliche Erfahrungen, eigene Grenzen etc.)
Wie ist unser bisheriges Konzept?
Was soll anders werden?
Welche Werte sollen transportiert werden?
Welche Themen müssen ins Konzept?
Wer soll das Konzept umsetzen? Wer soll beteiligt werden?
Welche Ressourcen stehen zur Verfügung?

⇒ In der Zeit zwischen Fachtag 2 und 3: Die Institution  erarbeitet themenspezifische Inhalte zum
eigenen sexualpädagogischen Konzept (Zeitraum ca. 3 bis 6 Monaten)

3. Seminartag zur Umsetzung des sexualpädagogischen Konzeptes (3. Tag)
Vorstellen der Arbeitsergebnisse in Form einer moderierten Großgruppe
Wie können die Eltern gewonnen werden?
Wie kann eine kontinuierliche Qualitätssicherung aussehen?
Integration des Konzeptes in den Alltag der Institution
(Umsetzungsplanung)

 

Präventionsmodul 5: „Sicherheit gewinnen in Gesprächen mit Eltern“ (1 Tag)
Inhaltlicher Input zum Thema Kindeswohlgefährdung, Anhaltspunkte und Risikofaktoren
Ablaufverfahren zum § 8a SGB VIII
Wichtige Grundsätze in der Fallbearbeitung bei innerfamiliären Missbrauch
Normale Elterngespräche versus Krisengespräche (Gruppenarbeit)
Aspekte der Gesprächsführung „Abwehrmechanismen“
Gruppenarbeit anhand von konkreten Fällen

 

Präventionsmodul 6: „Sicherheit gewinnen in Gesprächen mit Kindern“ (1 Tag)
Inhaltlicher Input zum Thema Kindeswohlgefährdung, Anhaltspunkte und Risikofaktoren
Ablaufverfahren zum § 8a SGB VIII
Wichtige Grundsätze in der Fallbearbeitung bei innerfamiliären Missbrauch
Erstellen einer Checkliste, auf was bei Gesprächen mit Kinder zu achten ist
Inhaltlicher Input „Sicherheit gewinnen in Gesprächen mit Kindern“
Gruppenarbeit anhand von konkreten Fällen


Interventionsmodul 7: „Institutionelle Begleitung nach sexualisierten Übergriffen
durch Mitarbeiter*innen“ (2 – 3 Tage – je nach Bedarf)

Teambegleitung:
Von der Sprachlosigkeit zum Reden – emotionale Bewältigung der traumatischen Erfahrung für das Team
Vom Erleben zum Verstehen - Dynamiken und Formen institutionellen Missbrauchs
Bedarfsanalyse: Was brauchen Kinder, Eltern, Mitarbeiter und die Institution nun?
Perspektiven – Wie geht es weiter?
Handlungsempfehlungen und konkrete Handlungsschritte zum Umgang mit Kindern, Eltern, Mitarbeitern und Umfeld
Nachsorge für die traumatisierte Institution (Inhalte nach Bedarf)

 

Kontakt

Der Kinderschutzbund
Bezirksverband Darmstadt e.V.
Leitung Beratungsstelle: Angela Bucher
Holzhofallee 15
D - 64295 Darmstadt

Telefon DKSB: (06151) 36041-50
Telefon Bucher: (06151) 36041-64
Fax: (06151) 36041-99

E-Mail: info@kinderschutzbund-darmstadt.de

Geschäftszeiten
Mo. - Fr.: 9 - 12 Uhr

Eltern-Stress-Telefon
Di. 10 - 12 Uhr
Do. 14 - 16 Uhr